Wir befinden uns gerade in einer sehr herausfordernden und turbulenten Zeit. Unser Leben hat sich komplett verändert und wir alle müssen uns ganz neu orientieren.
Was geschieht nun mit den Kindern in dieser Zeit?
Auch unsere Kinder befinden sich in dieser Krise. Sie haben plötzlich keine Schule, keine Kita mehr und alle privaten Freizeitaktivitäten finden nicht mehr statt.
„Wir bleiben zu Hause!“
Alles was sonst Sicherheit und Halt gibt, ist jetzt unsicher geworden.
Wichtige Bezugspersonen, sowohl aus der weiteren Familie als auch im Freizeitbereich, in Kita und Schule sind momentan nur schwer oder gar nicht greifbar, bestenfalls über Mail, Handy oder Bildschirmübertragung. Es gibt nur einen ganz kleinen Kreis von Erwachsenen, der den Kindern nun beistehen kann.
Den Kindern fehlen jetzt gerade ihre sozialen Gruppen. Kitagruppen, Schule, Musikgruppen, Sportgruppen oder einfach nur die Kinder vom nächsten Spielplatz. Ganz besonders fehlt der Kontakt zu Gleichaltrigen mit denen sie sich austauschen können.
Dies führt zu großen Herausforderungen innerhalb der Familien. Was soll man den Kindern in dieser Zeit sagen wenn man selbst ganz unruhig ist und die Antworten auch nicht kennt?
Der Tagesablauf hat sich komplett verändert und Eltern werden plötzlich zu Lehrern ihrer eigenen Kinder, obwohl viele von ihnen das gar nicht gelernt haben und auch nie machen wollten. Gleichzeitig müssen Eltern Kinder, Haushalt und Beruf unter einen Hut bringen. Ganz verständlich fragt dann eine alleinerziehende Mutter, die verzweifelt und überfordert ist: „Wie soll ich das alles schaffen?“.
Während es gerade absolut wichtig ist physische Distanz zu wahren, ist soziale Distanz nicht notwendig! Zunächst einmal dürfen wir innerhalb der Familie noch gemeinsam traurig und wütend sein, aber auch Trost und Hoffnung spenden.
Glücklicherweise gibt es die sozialen Netzwerke, Videoanrufe und auch das gute alte Telefon. Vielleicht schreibt man der Oma auch mal einen Brief.
Was kann Kindern helfen gut durch die Krise zu kommen?
Zunächst erst einmal durch einen guten „Schutzbereich“, der ihnen auch zu Hause Schutz, Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.
Gleichzeitig brauchen sie auch das Gefühl von Zugehörigkeit. Sie dürfen sich nicht von wesentlichen Informationen ausgeschlossen fühlen. Hierbei gilt es gut von den Erwachsenen abzuwägen, welche Informationen über die Krise, welche Veränderungen und auch Gefährdungen den Kindern mitgeteilt werden sollen. Natürlich ist das Alter der Kinder zu berücksichtigen und die Informationen sind entsprechend aufzuarbeiten.
Um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, kann es sicher auch ganz hilfreich sein einige Fragen zu stellen. Hier ein paar Beispiele dafür:
Wie ist es jetzt gerade für dich hier zu Hause zu bleiben?
Wichtig ist die positiven Antworten besonders hervorzuheben, denn in jeder Krise liegt auch eine Chance. In diesen Zeiten ist es ganz wichtig an unsere Kompetenzen und Ressourcen zu denken und diese zu nutzen, außerdem können sie unser Immunsystem stärken.
Wenn viele negative Antworten kommen kann man fragen:
Gibt es denn irgendetwas, was dir jetzt gut tun würde?
Was würde dir denn jetzt helfen?
Was brauchst du, damit es dir gut geht?
Verstärken Sie positive Gefühle und schmücken Sie diese noch besonders aus. Erinnern Sie das Kind an schöne Erlebnisse, die mit diesem positiven Gefühl verbunden sind, damit das Kind gestärkt aus dem Gespräch hervorgeht.
Welche emotionalen Reaktionen gibt es gerade?
Natürlich gehört es dazu, dass Wut, Trauer und Ängste auftauchen, wenn der Alltag so eingeschränkt ist. Signalisieren Sie Ihrem Kind, dass solche Gefühle auch da sein dürfen, Sie aber da sind und diese Zeit gemeinsam mit dem Kind durchstehen. Die Liebe zu zeigen ist in dieser Zeit besonders wichtig, ebenso wie die Gesprächsbereitschaft und das Aushalten von Angst, Wut und Trauer. Kinder können jetzt lernen, dass wir Menschen als soziale Wesen, die auf ihre Mitmenschen angewiesen sind, nur gemeinsam so eine Krise durchstehen können.
Dazu habe ich ein schönes Zitat gefunden:
Achte auf deine Gesundheit und auf die deiner Mitmenschen indem du Abstand hältst … …doch bleibe in Liebe mit allen verbunden.
Quelle: www.oups.com
Hast du vor irgendetwas Angst und möchtest du darüber sprechen?
Wenn das Kind nicht darüber sprechen will, sollten Sie es auch nicht dazu drängen. Es gilt vielmehr dies anzuerkennen und zu sagen: „Ich merke, Du kannst oder willst jetzt gerade nicht darüber reden. Das ist in Ordnung, du kannst es mir aber jederzeit sagen, wenn du dazu bereit bist. Dann freue ich mich sehr und wir können gemeinsam eine Lösung finden.“
Ehrlich sich selbst gegenüber, den Mitmenschen und besonders Kindern gegenüber ist jetzt das Gebot der Stunde.
Wenn man jetzt versucht anderen etwas vor zu machen, sie anlügt usw. macht das weder uns selbst noch andere glücklich. Dazu gehört auch, sich das eigene Unwissen einzugestehen. So können Kinder lernen, dass auch Erwachsene nicht alles wissen und sogar auch Fehler machen können.
Vielleicht habe diese Anregungen Ihnen schon ein wenig geholfen. Wenn Sie weitere Unterstützung für sich oder ihr Kind benötigen, dürfen Sie sich gerne persönlich an mich wenden.
Die Anregung zu diesem Artikel habe ich von folgender Internetseite:
https://www.kindergarten-osterkirche.de/anregungen-in-der-corona-zeit/
Vielen Dank dafür!